Die Jahre der inneren Vorbereitung
Wir Menschen sind alle unterschiedlich und genau so individuell sollte jeder für sich seinen Weg suchen und finden, wie er das Vorhaben der Raucher-Entwöhnung angehen möchte. Ich finde das ist ein ganz wichtiger Schritt dabei. Und das setzt voraus, dass man grundsätzlich erst einmal beginnt, sich mit dem Vorhaben - das Rauchen aufzugeben - innerlich auseinander zu setzen und zwar in der Zeit und in dem Maße, wie es jeder Einzelne für sich braucht, um auf diesen Weg zu finden, dessen Ziel es ist, ein rauchfreies Leben zu führen.
Was sich für den einen gut und richtig anfühlt, muss für den anderen noch lange nicht der passende Schuh ein...
Ich selber bezeichnete mich immer eher als "unglückliche Raucherin" und bin eigentlich seit Jahren in der inneren Auseinandersetzung mit mir, das Rauchen endlich aufzugeben. Sprach bereits vor Jahren immer mal wieder das Thema bei meinen Ärzten an sowie verschiedenen anderen Menschen aus dem ärztlichen und therapeutischen Bereich, die meinen Weg so kreuzten im Leben. Unter anderem beispielsweise in einer Mutter-Kind-Kur vor 2 Jahren, die zunächst für mich prädestiniert erschien, dort auch gleich das Rauchen aufzuzhören. Zu all diesen Zeiten sagten die Menschen und sogar Ärzte (welche eigentlich ja immer zu einer gesunden Lebensführung raten) mir, "nun mal ganz langsam, eines nach dem anderen."
Ich hatte zunächst erst noch ein paar andere "Baustellen" zu beseitigen, einige andere Hürden zu nehmen und Berge zu erklimmen, bevor ich mir nun auch noch diesen "Stress ans Bein binde". Und ich kann nun rückblickend sagen, so ist/ war es auch. Denn ich habe in den letzten Jahren sehr viel für mich getan, an mir gearbeitet, innerlich und im Äußeren, so dass ich wieder in meine eigene Stabilität gekommen bin, Boden unter die Füße bekommen habe und mich gesundheitlich weitesgehend regeneriert habe, so dass sich genau jetzt der Freiraum, und die psychischen Recourcen für mich ergeben, mich dem Unterfangen "zukünftig Nichtraucherin" voller Elan und innerer Kraft zu widmen.
All die Jahre zuvor fühlte es sich immer so weit weg und unerreichbar an, das Leben nach der Zigarette. Zu sehr hing ich an ihr. Immer wieder nahm ich mir einen Zeitpunkt vor und dieser wurde dann wieder geschoben um ein paar Wochen. Noch den nächsten Geburtstag abwarten, noch das nächste Fest, noch dies, noch das...
Man könnte jetzt sagen, "Ausreden gibt es immer", jedoch es sind keine Ausreden. Für mich war - trotz des wohlwollenden Gedanken - die Zeit einfach noch nicht reif. Ich war noch nicht so weit, ich war aber auf meinem Weg dorthin und befand mich in dem Prozess der inneren Vorbereitung und dieser fällt eben bei jedem anders aus.
Ein wichtiger Aspekt auf diesem Wege ist, zu sich sagen sagen, "dann ist das eben so und es ist ok" und sich nicht dazu hinreißen zu lassen, mit sich selber zu hadern oder sogar noch in die "Selbstverdammung" zu gehen, weil man zu "schwach" sei, das nicht zu packen. Ein liebevoller Umgang mit sich selber, voller Verständnis für sich selber hilft nicht nur, insgesamt mit positiveren Energien in sich und in der Einstellung zu sich zu leben, es steigert auch die Selbstliebe und dieser Wachstum ist ebenfalls eine Vorbereitung dafür, es später zu schaffen, das Rauchen sein zu lassen, da man das Bewusstsein für sich selber und seine Gesundheit automatisch erweitert, was dabei hilft sich die schädigende physische Verhaltensweise vor Augen zu führen, um diese letzten Endes dann sein zu lassen.
Seit dem letztem Jahr wurde mein inneres Vorhaben und auch der Wunsch immer größer, es nun endlich anzugehen und manifestierte sich in mir immer mehr. Doch selbst dieser Prozess zog sich dann noch bis zum diesem Frühjahr, wie man ja jetzt hier sieht. ;-)
Rückblickend jedoch kann ich für mich erkennen, wie ich in kleinen Schritten auf meinem Weg war, dem Nichtrauchen entgegen zu gehen.
Vor ein paar Wochen dann hatte ich eine Art Eingebung. In mir formte sich der Gedanke und auch das Gefühl, dass ich mich aus der Maschinerie des rotierenden, schnelllebigen Alltags rausnehmen möchte, um mich somit vollkommen bewusst, voller Ruhe und Entspannung auf das Projekt "Raucherentwöhnung" einlassen zu können. Ich wollte es ganz bewusst erleben, wenn sie kommt die Sucht und sie dann aushalten. Das sollte nun mein Weg sein.
Wie man schon erkennen kann, gehöre ich nicht zu der Kategorie, "ich-lasse-von-einen-auf-den-anderen-Moment-die-Zigarette-aus-dem-Hals-und-rühre-sie-auch-nie-wieder-an", denn ansonsten hätte ich nicht Jahre der inneren Vorbereitung gebraucht. Und genau das ist mein individueller Umgang damit, mich meinem Wunsch als Nichtraucherin durchs Leben zu gehen, zu nähern.
moonsoon am 28. April 12
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